06 Mai 2022

50plus – irgendwo zwischen Vintage und Retro?

Kaum hatte Corona ein neues Zeitalter eingeläutet, holt mich auch schon ein ganz persönliches Ereignis heim. Geboren am 1. August 1970 hiess es plötzlich: «Heute wandelst du schon ein halbes Jahrhundert auf unserem schönen Planeten. Herzlichen Glückwunsch, du bist 50.» Man weiss es und doch trifft es einen mit der Gewissheit einer Abrissbirne. Plötzlich liegt man gefühlt irgendwo zwischen Vintage und Retro.

Aber wie soll man sich den mit 50 eigentlich fühlen? Eher wie «das wars.»? Oder doch lieber wie «jetzt erst Recht», mit der Erfahrung von das wars? Ist man jetzt ein alter Mann oder ein Mann im besten Alter? Was darf man noch und was sollte man aus Gründen der Peinlichkeit lieber lassen? Ich nehme es mal vorweg: Alles ist möglich! Die Frage ist wohl eher, was man daraus macht und wie man damit umgeht. Ich bin auf alle Fälle stolz auf das, was ich erreicht habe. Allein schon für die Lebenserfahrung, die ich in den letzten 5 Jahrzehnten sammeln durfte. Und eines steht fest: der Lernprozess ist damit noch lange nicht abgeschlossen. Ich bin stolzer Vater von zwei einzigartigen Töchtern. Ich bin schon Grossvater – und war das bereits das vor meinem fünften Lebensjahrzehnt.  Mein Akku braucht vielleicht etwas länger, bis er voll ist, aber meine Familie lädt ihn dafür äusserst nachhaltig und langfristig auf. Das sind die Dinge die wirklich zählen im Leben.  

Deshalb stell ich mir die Frage: Bin ich alt, nur weil ich einen Citroen DS aus den 70igern umwerfend schön finde? Oder bin ich doch junggeblieben, weil mir moderne Elektro-Boliden ebenfalls gefallen? Sollte ich mich mehr an Vintage Radio oder an NRJ orientieren? Auch hier ist die Antwort einfach: Mache was du willst, solange es dir gefällt und dich glücklich macht.  «Machen » ist ein gutes Stichwort denn ja, ich mache Geräusche, wenn ich mich bücke oder etwas aufhebe. Der Rücken halt 😉. 

Und was ist mit einem Job-Wechsel ab 50?  Angeblich soll das schwierig sein. Kurz nach meinem Runden, habe ich mich trotzdem auf Stellensuche begeben. Mein persönliches Fazit: Ich habe genau das Gegenteil erlebt. Ich gehöre noch lange nicht zum Alteisen. Im Gegenteil: Ich war verblüfft darüber, wie viele spannende Gespräche ich führen durfte. Am Ende meiner Stellensuche hatte ich sogar mehrere Offerten auf dem Tisch und konnte mich, was ich bis heute nicht bereue, für die Trianon AG entscheiden. 

«Was Du mit 50 noch nicht erreicht hast, dass wirst Du auch nicht mehr erreichen, weil Dir dazu einfach die Zeit fehlt». Das eine solche Aussage fernab jeglicher Realität ist, versteht sich von selbst. Eines vorweg, auch der Häuserkauf ist mit ganz kleinen Einschränkungen immer noch möglich. 

 

René Pucnik
Key Account Manager